Künstliche Intelligenz im Alltag – gut oder gefährlich?
Die Schüler Union Worms hat sich intensiv mit den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandergesetzt. KI spiele eine immer wichtigere Rolle, auch in der Schule, insbesondere seit der Veröffentlichung des leistungsstarken Chatbots ChatGPT, der eine menschenähnliche Kommunikation ermöglicht, Texte schreibt und sogar als Ideengeber fungieren kann.
„Eine künstliche Intelligenz könnte Arbeitsplätze abbauen, oder, wie man es bislang nur von Science-Fiction kennt, gar die Menschheit unterdrücken“, sagt der Kreisvorsitzende der Wormser Schüler Union, Fabian Meyer. „Und was, wenn sich die Künstliche Intelligenz irrt und Fehlentscheidungen trifft?“ Gleichwohl könne KI Arbeitserleichterung, Zeitersparnis, Wissenssprünge in der Forschung bewirken, was die ganze Menschheit voranbringen könne.
Jan Schönsteiner, der stellvertretende Vorsitzende, nennt Beispiele aus dem Alltag: „Sie suchen einen Beruf, eine Versicherung oder eine Wohnung? Die Künstliche Intelligenz könnte die perfekten, auf deine Bedürfnisse zugeschnittene Ergebnisse finden.“ Wenn KI die Hausaufgaben erledige, sei natürlich der ganze Lern-Effekt weg. Auch könne KI zu mehr Ungerechtigkeit und Chancengleichheit führen. Umso wichtiger werde es, den richtigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu lernen: „Wie könnte Künstliche Intelligenz den Unterricht positiv beeinflussen und sinnvoll eingesetzt werden?“, nennt Bastian Eberhard, der ebenfalls dem Vorstand angehört, als eine entscheidende Frage für den Schulbereich. Grundsätzlich sei natürlich jeder Schüler selbst verantwortlich, selbstständig die Hausaufgaben zu erledigen und zu lernen. Allein schon deshalb, weil KI aktuell noch ziemlich fehleranfällig sei, sollte man sich nicht blind auf diese verlassen. Gut sei es auch, dass an Programmen gearbeitet werde, die erkennen sollen, ob beispielsweise ein Text von einer KI stammt. „Eine Option, um Missbrauch von Künstlicher Intelligenz vorzubeugen, könnte es sein, mehr Wert auf das Mündliche, das Präsentieren und Erklären zu legen bei Hausaufgaben und Tests“, sagt Eberhard. Eine weitere Möglichkeit sieht die Schüler Union darin, dass bei Hausaufgaben verstärkt auf das Texte verstehen abgestellt werde. „Die Hausaufgabe und das Denken kann einem die Künstliche Intelligenz zum Beispiel dann nicht abnehmen, wenn man die Informationen selbst wissen und präsentieren muss“, erklärt Max Schüttler. Emma Lahmer ergänzt: „Dass die Künstliche Intelligenz Themen erklären kann, sehen wir als großes Potenzial.“ Auch, wenn diese Erklärung wegen der Fehleranfälligkeit mit Vorsicht zu genießen sei.
„KI birgt die Gefahr, dass sich das Lernverhalten in der Schule verschlechtert – es gibt jedoch auch Möglichkeiten, wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann“, fasst Meyer zusammen. Dafür sei es jedoch notwendig, dass KI noch verbessert und nicht zuletzt ihrerseits auch kontrolliert werden könne.