Tipps gegen Trickbetrüger
Der Enkeltrick ist sicher der bekannteste Masche, die Betrüger anwenden um gerade ältere Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. Dabei sind die perfiden Tricks dieser Banden, schier unerschöpflich und immer wieder für eine Überraschung gut.
Besonders am Telefon oder auch mit Kurznachrichten in sozialen Netzwerken wird versucht, Seniorinnen und Senioren zu täuschen. Auf Einladung der CDU-Ortsverbände West und Innenstadt referierte die Mainzer Polizei Hauptkommissarin Eva Koch zu diesem Thema im gut gefüllten Saal der Wormser Narrhalla.
An zahlreichen Beispielen zeigte die engagierte Polizistin auf, mit welch einfachen und doch wirkungsvollen Vorgehensweisen die Verbrecher versuchen, zu ihrem Ziel zu kommen. Sei es der angebliche Enkel, der beim Notar plötzlich Bargeld braucht, um einen Wohnungskauf zu realisieren, sei es ein angeblicher Überfall in der Nachbarschaft, der einen falschen Polizisten anrufen lässt, man solle all seine Wertgegenstände der Polizei übergeben oder – besonders perfide – der Schockanruf eines angeblich nahe stehenden Verwandten, der vor einer Untersuchungshaft nur „gerettet“ werden kann, wenn man eine bis zu fünfstellige Kaution vor dem Amtsgericht an einen angeblichen Justiz-Mitarbeiter übergibt. Die Liste scheint schier endlos zu sein.
Eva Koch, seit Jahren mit den Betrugsmaschen bestens vertraut, rät bei solchen Anrufen: „Am sichersten ist es, sie legen sofort auf. Kontaktieren sie ihre Tochter, den Enkel persönlich und vergewissern sie sich, ob er tatsächlich in einer Notlage ist.“ Es werde mit diesen Anrufen immer versucht, die Menschen am anderen Ende der Leitung zu übertölpeln, zu verunsichern, zu verängstigen. „Gerade wenn es heißt, das muss alles ganz schnell gehen, ist Vorsicht angebracht“, so die erfahrene Polizistin.
Auch bei Anrufen wie „Sie haben gewonnen!“ oder wenn eine englisch sprachigen Bandansage von Interpol und Europol sich meldet – sofort auflegen. „Das ist einfach immer noch der beste Schutz, um den Trickbetrügern nicht auf den Leim zu gehen.
Eine neue Masche verbreitet sich gerade über Whats app. „Hallo Mutter, ich habe mein Handy verloren, dies ist meine neue Nummer.“ Die Polizei-Hauptkommissarin warnt eindringlich: „Speichern sie diese Nummer nicht ab.“ Denn wenige Tage nach dieser Nachricht erhalten sie dann eine weitere, in der sie von ihrem angeblichen Kind „gebeten“ werden, eine Überweisung zu tätigen, da das neue Handy fürs Online Banking noch nicht freigeschaltet ist. Und schon gehen mehrere Hundert Euro auf das Konto der Betrüger.
Eva Koch gab den aufmerksamen Zuhörern zum Schluss der spannenden, knapp zweistündigen Veranstaltung noch mit auf Weg: „Lassen Sie sich nicht stressen, Sie haben Zeit, die Täter nicht. Holen Sie sich Hilfe, bei den Nachbarn oder in der Familie, und legen Sie so schnell wie möglich einfach auf.“
Peter Scholze und Oliver Eberhard, die beiden Vorsitzenden der ausrichtenden CDU-Ortsverbände West und Innenstadt bedankten sich bei Polizeihauptkommissarin Koch für die zahlreichen Tipps, um für den nächsten Betrugsversuch gewappnet zu sein mit einem Weinpräsent.